Es war Teil der antiken Stadt Theben und war die Grabstätte fast aller Könige (Pharaonen) der 18., 19. und 20. Dynastien (1539-1075 v. Chr.), von Thutmosis I. bis Ramses X. In den Hügeln dahinter gelegen Dayr al-Baḥrī (Hatschepsut-Tempel), die 62 bekannten Gräber weisen sowohl im Grundriss als auch in der Dekoration eine Vielfalt auf. 1979 ernannte die UNESCO den Talteil zum Weltkulturerbe des antiken Theben, zu dem auch Luxor , das Tal der Königinnen und Karnak gehören.

Die Könige des Neuen Reiches (ca. 1539–1075 v. Chr.) nahmen aus Angst um die Sicherheit ihrer reichen Bestattungen einen neuen Plan an, ihre Gräber in einem einsamen Tal in den westlichen Hügeln hinter Dayr al-Baḥrī zu verbergen. Dort wurden in tief in das Herz des Berges versenkten Gräbern Pharaonen, mehrere Königinnen, einige hohe Beamte und die zahlreichen Söhne Ramses' II. beigesetzt. Der Grundriss der Gräber variiert erheblich, besteht aber im Wesentlichen aus einem absteigenden Gang, der von tiefen Schächten unterbrochen wird, um Räuber und von Säulenkammern oder Vorhallen zu verdrängen. Am anderen Ende des Korridors befindet sich eine Grabkammer mit einem steinernen Sarkophag, in die die königliche Mumie gelegt wurde, und Lagerkammern, um die Möbel und Geräte für den Gebrauch des Königs in der nächsten Welt gestapelt wurden.

Die Wände waren in vielen Fällen mit geschnitzten und gemalten Szenen bedeckt, die den toten König in Gegenwart von Gottheiten, insbesondere den Göttern der Unterwelt, darstellten, und mit illustrierten magischen Texten, ähnlich denen in Grabpapyri , die ihm auf seiner Reise helfen sollten help die unteren Regionen. Es gab eine Reihe dieser Texte; sie repräsentieren unterschiedliche, aber nicht unbedingt widersprüchliche Ansichten über das Leben nach dem Tod, in dem der König Prüfungen durchmachen und Gefahren überwinden musste. Im „Buch von dem, was in der Unterwelt“ ist, fährt er zum Beispiel im Boot des Sonnengottes durch 12 Abteilungen, die die 12 Stunden der Nacht darstellen. Im „Buch der Tore“ bewachen riesige Schlangen die Portale, durch die die Sonne gehen muss, während fremde Dämonen dem Boot auf seinem Weg helfen oder es behindern. Andere Grabkompositionen sind das „Buch des Tages“ und das „Buch der Nacht“, die Nut, die Himmelsgöttin, über den Himmel ausgebreitet darstellen, sowie das „Buch der himmlischen Kuh“, in dem Nut verwandelt wird in eine Kuh, auf der Re zum Firmament aufsteigt. Astronomische Figuren schmücken die Decken mehrerer Grabkammern.

Nahezu alle Gräber im Tal wurden in der Antike geräumt. Einige waren während des Neuen Reiches teilweise beraubt worden, aber alle wurden in der 21. Dynastie systematisch ihres Inhalts beraubt, um die königlichen Mumien zu schützen und die reichen Grabbeigaben wieder in die königliche Schatzkammer zu recyceln. Zur Zeit Strabons (1. Jahrhundert v. Chr.) konnten griechische Reisende 40 der Gräber besichtigen. Mehrere Gräber wurden von koptischen Mönchen wiederverwendet, die ihre eigenen Inschriften an den Wänden hinterließen. Nur das kleine Grab von Tutanchamun (regierte 1333–23 v. Chr.), das sich im Talboden befand und von einem Haufen Steinsplitter geschützt wurde, die von einem späteren ramessidischen Grab heruntergeworfen wurden, entging der Plünderung. Die wunderbaren Schätze, die 1922 aus Tutanchamuns Grab ausgegraben wurden und sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo befinden, zeigen anschaulich, wie reich die Bestattung eines großen Pharaos aus der Blütezeit des Reiches gewesen sein muss. Das längste Grab (Nummer 20) gehört Königin Hatschepsut (regierte ca. 1472-58), deren Grabkammer fast 215 Meter vom Eingang entfernt liegt und 100 Meter in den Felsen hineinragt.

Das größte und komplexeste Grab im Tal der Könige (Nummer 5) wurde anscheinend gebaut, um die Grabkammern vieler Söhne von Ramses II. (Regierungszeit 1279-13), dem größten König der 19. Dynastie, zu enthalten. Dieses zuvor entdeckte, aber als unbedeutend abgetane Grab wurde Ende der 1980er Jahre wieder lokalisiert und in den 1990er Jahren teilweise ausgegraben. Die oberste der beiden Ebenen des Grabes enthält eine zentrale Säulenhalle und verschiedene Korridore, die zu Dutzenden von Kammern führen.